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Das Auge

Das Auge ist unser wichtigstes Sinnesorgan. Es ist verantwortlich für die Orientierung im Raum, Unterscheidung von Farben, Formen, Bewegungen, Geschwindigkeiten und Distanzen sowie für das Erkennen von Menschen und komplexen Situationen.
Das Licht fällt durch die klare Hornhaut in das Auge, tritt durch die Pupille und gelangt über die Augenlinse und den Glaskörper auf die Netzhaut. Dort wird es in Nervensignale umgewandelt, die über den Sehnerv zum Gehirn geleitet werden.
Man kann das Auge mit einem Fotoapparat vergleichen: über das Objektiv (Augenlinse), das mittels Autofokus (Akkommodation) auf die richtige Entfernung einstellt und die Blende (Pupille), die den Lichteinfall regelt, gelangt das Licht auf den Sensor/Film (Netzhaut).

Abb.: schematische Darstellung Auge (Augengrafik © kocakayaali - fotolia.com)

schematische Darstellung Auge

Welche Funktion haben die Lider?

Die Lider dienen dem Schutz des Auges. Die Wimpern halten Fremdkörper vom Auge fern. Der sogenannte Lidschlussreflex sorgt dafür, dass das Auge bei Gefahr schnellstmöglich geschlossen wird.
Darüber hinaus sind die Lider für die Benetzung der Hornhaut unerläßlich und verhindern somit das Austrocknen der Hornhaut.

Wo kommen die Tränen her?

Die Tränendrüse liegt seitlich oberhalb des Auges in der Augenhöhle. Sie produziert die Tränenflüssigkeit, die mit Hilfe der Lider über den Augapfel verteilt wird und über die Tränenwege (die im inneren Augenwinkel beginnen) in die Nase abgeleitet wird.

Woraus besteht der Tränenfilm?

Der Tränenfilm besteht aus 3 Schichten:

Ein intakter Tränenfilm ist eine Voraussetzung für gutes Sehen.

Wie ist die Wand des Augapfels aufgebaut?

Der Augapfel erhält seine Stabilität im vorderen Bereich durch die durchsichtige Hornhaut, seitlich und im hinteren Bereich durch die weiße Lederhaut.

Wo befindet sich die Hornhaut?

Die durchsichtige Hornhaut (Cornea) befindet sich im vordersten Teil des Auges. Durch sie tritt das Licht in das Auge ein. Sie ist sozusagen das optische Fenster zur Welt.
Zum Schutz des Auges ist sie höchst empfindlich, schon bei geringster Berührung der Hornhaut wird der Lidschlussreflex ausgelöst.
Sie wird durch den Tränenfilm ständig benetzt, damit sie nicht austrocknet und dadurch trüb wird.

Welche Funktion hat die Bindehaut?

Die Bindehaut (Conjunctiva) ist eine dünne Schicht, die sich an die Hornhaut des Auges anschließt und die Lederhaut des Auges und die Innenseite der Lider bedeckt.
Neben dem Schutz vor Erregern, hat die Bindehaut die Aufgabe als „Gleitschicht“ die Beweglichkeit des Augapfels in alle Richtungen zu ermöglichen.

Stabilisiert die Lederhaut das Auge?

Die weiße Lederhaut (Sklera) gibt dem Auge gemeinsam mit der Hornhaut und dem Glaskörper seine Form und Stabilität.

Bestimmt die Regenbogenhaut die Farbe der Augen?

Ja, die Farbe der Augen hängt von der Pigmentierung der Regenbogenhaut (Iris) ab.
Die ringförmige Regenbogenhaut bildet die Pupille des Auges und trennt die Vorderkammer des Auges von der Hinterkammer des Auges.

Welche Funktion hat die Pupille?

Die Pupille wird von der ringförmigen Regenbogenhaut gebildet. Sie reguliert durch Änderung ihrer Größe den Lichteinfall in das Auge. Bei heller Umgebung wird die Pupille eng (Miosis), bei dunkler Umgebung weit (Mydriasis). Die Größenänderung wird durch Muskeln in der Regenbogenhaut bewirkt.

Welche Aufgaben hat die Aderhaut?

Die Aderhaut (Choroidea) besteht aus einem dichten Geflecht von Blutgefäßen, das der Ernährung der äußeren Netzhautschichten dient.

Was ist die Uvea?

Die Uvea (Gefäßhaut) setzt sich aus Regenbogenhaut, Strahlenkörper und Aderhaut zusammen.

Wo liegt der Strahlenkörper?

Der Strahlenkörper (Ziliarkörper, Corpus ciliare) liegt hinter der Regenbogenhaut im Bereich der Augenlinse und liegt der Lederhaut ringförmig an.
Er hat einen Muskel zur Nah- und Ferneinstellung der Augenlinse (Akkommodation), außerdem produziert er das Augenwasser.

Welche Bedeutung hat die Augenlinse?

Die Augenlinse sammelt das einfallende Licht, damit es gebündelt auf die Netzhaut trifft und ein scharfes Bild entstehen kann.
Die klare, elastische Augenlinse ist durch viele kleine Bänder am Strahlenkörper (Zonulafasern) befestigt und kann durch Anspannung des Muskels im Strahlenkörper ihre Form so ändern, dass scharfes Sehen in der Nähe und in der Ferne möglich ist (Akkommodation).

Wo ist der Kammerwinkel? Welche Funktion hat er?

Der Kammerwinkel liegt am Übergang zwischen Hornhaut und Lederhaut. Hier befindet sich ein kleiner Kanal über den Kammerwasser, das ständig produziert wird, abfließen kann.

Beginnt an der Netzhaut das Sehen?

Die Netzhaut (Retina) dient der Lichtwahrnehmung. Dazu wird das Licht über Fotorezeptoren (sogenannte Zapfen und Stäbchen) aufgenommen. Die Lichtimpulse werden in Nervensignale umgewandelt und über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet, wo das eigentliche Sehen stattfindet.
Die Stelle der Netzhaut, mit der Gesichter erkannt werden und mit der gelesen wird, hat den Namen Makula.

Sieht man mit der Makula am schärfsten?

Die Makula lutea (gelber Fleck) liegt in der Netzhautmitte und ist das Zentrum des schärfsten Sehens. Hier befinden sich besonders viele Fotorezeptoren, die z.B. für das Lesen und das Erkennen von Gesichtern notwendig sind.

Wofür braucht man einen Glaskörper?

Der Glaskörper (Corpus vitreum) ist eine gelartige, durchsichtige Masse, die das Innere des Auges ausfüllt und dem Auge Stabilität verleiht.
Im Laufe des Lebens verflüssigt sich das Gel des Glaskörpers.

Was ist der Sehnervenkopf?

Der Sehnervenkopf (Papille) ist der Anteil des Sehnerven, der bei der Spiegelung des Augenhintergrundes zu sehen ist.
Bei ihm laufen alle Nervenfasern der Netzhaut zusammen. Sie werden über den Sehnerven bis in das Sehzentrum des Gehirns geleitet. Im Sehzentrum entsteht das eigentliche Sehen.

Wie viele Augenmuskeln gibt es?

Für die Bewegung des Auges stehen sechs verschiedene Augenmuskeln zur Verfügung: vier gerade Augenmuskeln und zwei schräge Augenmuskeln.

Abb.: Augenmuskeln von der Seite gesehen (rechtes Auge)

Augenmuskeln von der Seite gesehen

Was ist Akkommodation?

Unter Akkommodation versteht man das automatische „Scharfstellen“ des Auges auf kurze Entfernungen.

Wie können wir in der Ferne und in der Nähe scharf sehen?

Scharfes Sehen in der Ferne und in der Nähe ist nur möglich, wenn das Auge sich auf die entsprechende Entfernung einstellen kann. Diesen Vorgang nennt man Akkommodation.
Im Laufe des Lebens lässt die Fähigkeit zur Naheinstellung des Auges ab, sodass es circa um das 45. Lebensjahr dazu kommt, dass das scharfe Sehen in der Nähe schwieriger wird. Es beginnt die sogenannte Alterssichtigkeit.

Wie stellt sich das Auge auf scharfes Sehen in der Nähe ein?

Damit in der Nähe scharf gesehen werden kann, müssen die Lichtstrahlen stärker gebrochen werden.
Die stärkere Brechung des Lichtes erreicht das Auge dadurch, dass sich der Muskel im Strahlenkörper anspannt, sich dadurch die Augenlinse stärker krümmen kann und damit die Fähigkeit der Augenlinse zur Lichtbrechung ansteigt.
Diese Muskelanspannung kann so fein dosiert werden, dass ein scharfes Sehen für alle Distanzen möglich ist.

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