Makuladegeneration / AMD
Was bedeutet AMD?
A = altersabhängige
M = Makula
D = Degeneration
Was ist eine Makuladegeneration?
Im Zentrum des schärfsten Sehens (Makula) kommt es bei Personen mit Makuladegeneration im Laufes des Lebens zu Ablagerung von Stoffwechselprodukten unter der Netzhaut (sogenannte „Drusen“, auch als „Netzhautverkalkung“ bezeichnet). In der Folge kommt es zur Beeinträchtigung des zentralen Sehens.
Welche Beschwerden macht die Makuladegeneration?
- verzerrt sehen (gerade Linien erscheinen verzogen) siehe Abbildung 1
- verschwommen sehen
- Sehen eines dunklen Fleckes siehe Abbildung 2
- Farben erscheinen blasser
- Lesen wird schwierig, Buchstaben fehlen, später ist Lesen nicht mehr möglich
- das Erkennen von Gesichtern wird schwierig, später unmöglich
- gelegentlich Sehen von farbigen, nicht vorhandenen Objekten
Abbildung 1: verzerrt sehen im Zentrum des Sehfeldes
Abbildung 2: Sehen eines dunklen Flecks
Wenn Sie eine oder mehrere der oben genannten Sehveränderungen wahrnehmen, lassen Sie sich bitte gleich von Ihrem Augenarzt untersuchen. Nicht zuwarten!
Welche Formen der Makuladegeneration gibt es?
- trockene Form (80% der Fälle)
Bei dieser Form treten zuerst Ablagerungen von Stoffwechselprodukten („Drusen“) auf, im Laufe der Zeit sterben die Sinneszellen im Bereich des schärfsten Sehens ab, man kann an dieser Stelle nicht mehr sehen.
Die trockene Form geht mit einer allmählichen Sehverschlechterung über Jahre einher. - feuchte Form (20% der Fälle)
Die feuchte Form kann sich aus der trockenen Form entwickeln.
Es entstehen minderwertige Gefäße in dem Versuch, die abgelagerten Stoffwechselprodukte abzutransportieren. Diese minderwertigen Gefäße (CNV = choroidale Neovaskularisation) führen zu Blutungen und Flüssigkeitsansammlungen in und unter der Netzhaut. Mit der Zeit kommt es zur Vernarbung der Netzhaut.
Die feuchte Form führt unbehandelt sehr schnell zu einer deutlich merkbaren Sehverschlechterung.
Mit welchen Methoden weist man die Makuladegeneration nach?
- Spiegelung des Augenhintergrundes
- OCT (optische Kohärenztomographie)
- Fluoreszenzangiographie
Wer hat ein höheres Risiko eine Makuladegeneration zu bekommen?
- höheres Lebensalter
- Makuladegeneration in der Familie
- höher Kurzsichtige
- Raucher
- Personen mit Bluthochdruck
- Personen mit hoher Sonnen-/Lichtbelastung
Sind immer beide Augen von der Makuladegeneration betroffen?
Meist ist ein Auge zuerst betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das zweite Auge auch erkrankt, ist sehr hoch.
Kann man eine Makuladegeneration behandeln?
- trockene Form
Derzeit gibt es keine Behandlung für die trockene Form der Makuladegeneration.
- feuchte Form
In den meisten Fällen ist die beste Behandlung die Injektion von sogenannten Anti-VEGF-Medikamenten (Substanzen, die das Gefäßwachstum hemmen) in das Auge. Da diese Medikamente nur kurz im Auge bleiben, muss diese Behandlung öfter wiederholt werden.
Eine bereits entstandene Narbe kann nicht mehr beeinflusst werden.
In seltenen Fällen werden Laser oder Photodynamische Therapie (PDT) angewendet.
Wichtig! Die Behandlung wirkt umso besser, je früher sie beginnt. Nicht zuwarten!
Was kann man sonst noch tun?
- vergrößernde Sehhilfen wie Lupen, Lupenbrillen, Fernrohrsysteme und Bildschirmlesegeräte helfen die verbliebene Sehkraft möglichst gut zu nutzen.
- Kantenfilter verstärken den Kontrast und werden oft angenehm empfunden.
- gute Beleuchtung
- Großdruck-Ausgaben von Büchern, Hörbücher
Kann eine feuchte Makuladegeneration nach der Behandlung wieder auftreten?
Ja, es ist sehr häufig, dass die feuchte Makuladegeneration nach der Behandlung erneut auftritt. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen bei Ihrem Augenarzt und regelmäßige Selbstkontrollen mit dem Amsler-Netz (siehe Abbildung 3 und 4) sehr wichtig.
Abbildung 3: Amsler-Netz ohne Verzerrungen
Abbildung 4: Amsler-Netz mit Verzerrungen
Kann man an einer Makuladegeneration erblinden?
Nein, in einem späten Stadium der Makuladegeneration kann man nicht mehr Lesen oder Gesichter erkennen, aber die Wahrnehmung im Raum bleibt erhalten.
Wie kann man einer Makuladegeneration vorbeugen?
- Sonnenbrille tragen
- Sonnenhut / Kappe tragen
- nicht rauchen
- erhöhten Blutdruck gut einstellen lassen
- gesunde Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung, kontrolliertem Körpergewicht und gesunder Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Fisch
- Einnahme von Vitamin C und E, b-Karotin, Kupfer, Zink senkt das Risiko, dass es am zweiten Auge zu einer Makuladegeneration kommt. Für Lutein und Omega-3-Fettsäuren liegen noch keine Studienergebnisse vor