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Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Auge

Welche Veränderungen kann die Zuckerkrankheit am Auge bewirken?

Durch die Zuckerkrankheit kommt es zur schlechteren Durchblutung von kleinen Blutgefäßen und damit zu einer Unterversorgung des Auges mit Sauerstoff. Deshalb bilden sich neue minderwertige Blutgefäßen, die Flüssigkeit verlieren und leicht einreißen. Dadurch entstehen Flüssigkeitsansammlungen in der Netzhaut (Ödeme) und Blutungen.
Die durch Zuckerkrankheit an der Netzhaut verursachten Veränderungen werden diabetische Retinopathie genannt.

Bekommt jeder Zuckerkranke eine diabetische Retinopathie?

Nach 10 bis 15 Jahren Zuckerkrankheit ist ein Drittel aller Zuckerkranken von Durchblutungsstörungen der Netzhaut betroffen.
Bei schlechter Blutzuckereinstellung können sie wesentlich früher, bei guter auch wesentlich später entstehen.

Welche Beschwerden machen diabetische Veränderungen am Auge?

Das Gefährliche der Zuckerkrankheit am Auge ist, dass lange Zeit gar keine Beschwerden auftreten. Treten dann Beschwerden auf, ist die Erkrankung im Allgemeinen schon weit fortgeschritten.

Darüber hinaus kann unbehandelte Zuckerkrankheit zum früheren Auftreten von grauem Star und zu grünem Star führen.

Wie kann eine diabetische Retinopathie festgestellt werden?

Durch die Spiegelung des Augenhintergrundes bei erweiterter Pupille.

Flüssigkeitsansammlungen im Zentrum des schärfsten Sehens (Makula) können mittels der optischen Kohärenztomographie erkannt werden.

Bitte beachten Sie, dass nach der Untersuchung aufgrund der erweiterten Pupille ein Autofahrverbot besteht.

Wie wird eine diabetische Retinopathie behandelt?

Die wichtigste Behandlung ist die gute Einstellung des Blutzuckers und des Blutdruckes!
Die spezifische augenheilkundliche Behandlung ist abhängig vom Stadium der Erkrankung.
Haben sich bereits neue minderwertige Blutgefäße gebildet, wird eine Laserbehandlung des peripheren Augenhintergrundes durchgeführt, die den Sauerstoffbedarf des Auges verringert. Dadurch können sich diese unerwünschten Blutgefäße zurückbilden oder vernarben.
Die Injektion von sogenannten Anti-VEGF-Medikamenten (Substanzen, die das Gefäßwachstum hemmen) in das Auge wird durchgeführt, wenn die Laserbehandlung alleine nicht ausreicht oder wenn sich Flüssigkeitsansammlungen im Bereich des schärfsten Sehens (Makulaödem) befinden.
Zur Behandlung des Makulaödems wird auch die Laserbehandlung der Netzhautmitte eingesetzt.
Wenn die neugebildeten Gefäße zu einer Netzhautablösung geführt haben oder sich eine Blutung in den Glaskörper des Auges über lange Zeit nicht von selbst aufklart, wird eine Operation des Glaskörpers (Vitrektomie) zur Wiederanlage der Netzhaut bzw. zur Entfernung des Blutes durchgeführt.

Warum sollte ich regelmäßig zum Augenarzt gehen, obwohl ich gut sehe?

Ihr Augenarzt kann die diabetische Retinopathie in einem Stadium erkennen, in dem sie noch keine Beschwerden macht und der Betroffene keine Chance hat, sie selbst zu bemerken.
Nur in diesem Fall können die diabetischen Veränderungen des Auges behandelt werden bevor schwerwiegende Komplikationen auftreten.
Je früher die diabetische Retinopathie behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Deshalb sollten regelmäßige Kontrollen zur Früherkennung bei Zuckerkranken mindestens einmal pro Jahr durchgeführt werden. Ist die diabetische Retinopathie bereits aufgetreten, erfolgen die Kontrollen in kürzeren Abständen.

Kann man an einer diabetischen Retinopathie erblinden?

Ja, die diabetische Retinopathie zählt in den Industriestaaten zu den häufigsten Ursachen für eine Erblindung. Eine Erblindung durch diabetische Retinopathie wäre bei regelmäßigen Kontrollen in den meisten Fällen vermeidbar.

Wie kann ich Zuckerveränderungen am Auge vorbeugen?

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